Von der Machtübernahme zur bedingungslosen Kapitulation – eine Veranstaltungsreihe zum Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein

Zum dritten Mal werden in diesem Jahr zahlreiche Institutionen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen den schleswig-holsteinischen Gedenktag zum 8. Mai 1945 zum Anlass nehmen für Veranstaltungen zur Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus. 2023 jährt sich der Tag der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler und damit der Beginn der NS-Herrschaft am 30. Januar 1933 zum 90. Mal. Aus diesem Grund haben wir den Zeitraum unserer umfangreichen und landesweiten Veranstaltungsreihe ausgeweitet, vom 30. Januar bis zum 8. Mai 2023. Wir spannen damit einen symbolischen Bogen von den Anfängen der nationalsozialistischen Diktatur bis zu deren Ende mit der bedingungslosen Kapitulation.

Auf dieser Seite informieren wir über unser Veranstaltungsprogramm, das der Initiativkreis Gedenktag 8. Mai in Schleswig-Holstein mit zahlreichen Kooperationspartner*innen durchführt. Das Programm wir ständig aktualisieren. Darüber hinaus haben wir auf dieser Seite weitere Veranstaltungen aufgenommen, die vor oder nach unserem Veranstaltungszeitraum vom 30.1. bis 8.5.2023 liegen.

Zusätzlich wird es kurze Berichte über Veranstaltungen und weitere Informationen auf dieser Seite geben.

So kommen sie zu den einzelnen Veranstaltungszeiträumen:
Weitere bereuts stattgefundene Veranstaltungen in unserem Archiv
Von der Machtübernahme zur bedingungslosen Kapitulation
Weitere Veranstaltungen im Anschluss an die Veranstaltungsreihe

Veranstaltungsreihe:
Von der Machtübernahme zur bedingungslosen Kapitulation

Öffentliche Veranstaltungen:

Dienstag, 9. Mai 2023, 10.00 – 20.00 Uhr, Kiel, Niederdeutsche Bühne Kiel
Themenabend anlässlich des 90. Jahrestages der Kieler Bücherverbrennung
Wie erinnern? Was erforschen? – Neue Perspektiven auf die Kieler Bücherverbrennung

Vor genau 90 Jahren, am 10. Mai des Jahres 1933, brannten in Kiel die Bücher. Zu nächtlicher Stunde setzte sich ein Fackelzug in Bewegung, um von der Aula der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) zum zentralen Wilhelmplatz zu marschieren. Dort fand der Höhepunkt der sogenannten Aktion „wider den undeutschen Geist“ statt: Wie in zahlreichen anderen Universitätsstädten fiel die von der Deutschen Studentenschaft in ihren schwarzen Listen aufgeführte „verbrennungswürdige“ Literatur auch in Kiel den Flammen der Scheiterhaufen zum Opfer. Nur kurz zuvor hatte der Kieler Philosophieprofessor Ferdinand Weinhandl auf einer Versammlung in der vollbesetzten Aula seine Gefolgschaft mit martialischen Worten auf die Bücherverbrennung eingestimmt: „In einer Stunde wird die deutsche Studentenschaft ein Stück des Ungeistes der letzten vierzehn Jahre den Flammen übergeben.“

Anlässlich des 90. Jahrestages der Kieler Bücherverbrennung laden das Projektteam des Kieler Gelehrtenverzeichnisses gemeinsam mit dem Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert zu einem fachwissenschaftlichen Themenabend in die Räumlichkeiten der Niederdeutschen Bühne direkt am geschichtsträchtigen Wilhelmplatz ein. Die Ereignisse im Mai 1933 sollen den Ausgangspunkt bieten, um einen Blick auf die aktuelle Forschung zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit zu werfen. Dabei schauen wir diesmal auch über den Kieler Tellerrand hinaus und gehen der Frage nach, wie mit Gegenständen aus der NS-Zeit umgegangen, was erforscht, wie erinnert werden soll.

Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei. Es besteht die Möglichkeit, kostenlos auf dem Wilhelmplatz zu parken.

Veranstalter*innen:
Abteilung für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt Schleswig-Holstein der CAU
Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert
in Zusammenarbeit mit der Niederdeutschen Bühne Kiel e.V.

9. Mai bis 12. Juni, Lübeck, Katharinenkirche
„Der lange Weg“. Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma in Lübeck und in Schleswig-Holstein.
Buchpremiere, Ausstellung und Vortragsreihe

Weitere Informationen zu Einzelveranstaltungen im Flyer (PDF)

Veranstalter*in:
Initiative Stolpersteine für Lübeck
https://www.stolpersteine-luebeck.de/

Freitag, 13. Mai, 17:00 Uhr, Kapelle des Friedhofs Bad Bramstedt, Glückstädter Straße
Eröffnung des Rundganges „Opfer des Zweiten Weltkriegs und der NS-Zeit

Mit den Historikern Helge Buttkereit und Uwe Fentsahm

Veranstalter: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Bad Bramstedt

Einladung

Hinweis:
Soweit keine Angaben enthalten sind ist die Veranstaltung eintrittsfrei.

Weitere Veranstaltungen im Anschluss an die Veranstaltungsreihe [nach oben]

Öffentliche Veranstaltungen:

Dienstag, 16. Mai 2023, 15 Uhr, Glückstadt, Dethlefsen-Gymnasium
„Der Todesmarsch von Mittelbau Dora nach Steinburg“.

Vorstellung der Projektarbeit über den Todesmarsch im April 1945 von Mittelbau-Dora nach Brunsbüttel über St. Michaelisdonn nach Glückstadt.
Im Rahmen eines Schulprojekts mit dem Gymnasiallehrer Jens Binckebanck, Glückstadt, wird informiert, dass vom 4. April bis zum 11. April 1945 über 1 600 Menschen auf einen „Todesmarsch“ in Viehwaggons von Außenlager des KZ Mittelbau-Dora über Glücksstadt und Brunsbüttel nach Bergen-Belsen gezwungen worden sind, den viele nicht überlebt haben. Bisher erinnert in Glückstadt und Brunsbüttel nichts an die fürchterlichen Verbrechen.
Veranstalter*in:
Gegen Vergessen – Für Demokratie Schleswig-Holstein
https://www.gegen-vergessen.de/vor-ort/schleswig-holstein/