Veranstaltungen zum 8. Mai 2023

Von der Machtübernahme zur bedingungslosen Kapitulation – eine Veranstaltungsreihe zum Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein

Zum dritten Mal nahmen in diesem Jahr zahlreiche Institutionen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen den schleswig-holsteinischen Gedenktag zum 8. Mai 1945 zum Anlass für Veranstaltungen zur Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus. 2023 jährte sich der Tag der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler und damit der Beginn der NS-Herrschaft am 30. Januar 1933 zum 90. Mal. Aus diesem Grund haben wir den Zeitraum unserer umfangreichen und landesweiten Veranstaltungsreihe ausgeweitet, vom 30. Januar bis zum 8. Mai 2023. Wir spannten damit einen symbolischen Bogen von den Anfängen der nationalsozialistischen Diktatur bis zu deren Ende mit der bedingungslosen Kapitulation.

Auf dieser Seite informieren wir über unser Veranstaltungsprogramm, das der Initiativkreis Gedenktag 8. Mai in Schleswig-Holstein mit zahlreichen Kooperationspartner*innen durchgeführt hat. Darüber hinaus haben wir auf dieser Seite weitere Veranstaltungen aufgenommen, die vor oder nach unserem Veranstaltungszeitraum vom 30.1. bis 8.5.2023 liegen.

Zusätzlich wird es kurze Berichte über Veranstaltungen und weitere Informationen auf dieser Seite geben.

Einzelne Veranstaltungszeiträume:

Gedenktag 27. Januar
Von der Machtübernahme zur bedingungslosen Kapitulation
Weitere Veranstaltungen im Anschluss an die Veranstaltungsreihe

Gedenktag 27. Januar – eine Auswahl:

Öffentliche Veranstaltungen:

Mittwoch, 25. Januar 2023, 19.30 Uhr, Harrislee, Bürgerhaus
Verfolgt – vertrieben – ermordet. Die jüdische Minderheit im nördlichen Schleswig-Holstein während der NS-Zeit

Referentin: Bettina Goldberg
Anlässlich des Gedenktages der Opfer des Nationalsozialismus lädt die Gemeinde Harrislee in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Harrislee Bahnhof“ und der VHS Flensburg-Harrislee zu einer Vortragsveranstaltung ein: 
Musikalisches Rahmen-Programm:
Meike Salzmann (Konzertakkordeon) und Ulrich Lehna (Klarinetten
Veranstalter*innen:
Arbeitsgruppe „Harrislee-Bahnhof“
Gemeinde Harrislee
https://www.harrislee.de
VHS-Flensburg-Harrislee
https://www.vhs-flensburg.de

Mittwoch, 25. Januar 2023, 20.00 Uhr, Neustadt i. H., Kommunales Kino
Dokumentationsfilm: „Nicht verRecken“

In Kooperation mit der Gedenkstätte Ahrensbök zeigt das Kommunale Kino in Neustadt den sehenswerten Dokumentationsfilm: „Nicht verRecken“, Hier schwören sich die Häftlinge eines Todesmarsches aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück, die Anfang Mai 1945 durch Mecklenburg und Brandenburg getrieben wurden. Regisseur Martin Gressmann folgt ihren Spuren auf den Hauptrouten gen Westen auf der Flucht vor der sowjetischen Armee, wo 200 Gedenkstelen den Weg markieren. Gressmann lässt in seinem Film letzte, heute hochbetagte Zeitzeugen zu Wort kommen.
Veranstalter*innen:
Kommunales Kino, Neustadt i.H.
https://koki-neustadt.de/
Gedenkstätte Ahrensbök
http://www.gedenkstaetteahrensboek.de/

Donnerstag, 26. Januar 2023, 18 Uhr, Elmshorn, Saalbau der Freien Waldorfschule
“Wann fängt es an? Gegen das Vergessen“

Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Auf Initiative des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog ist der 27. Januar, der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, seit dem Jahr 1996 in Deutschland ein offizieller Gedenktag zum Gedenken an die Opfer und Verfolgten des Nationalsozialismus.
Anlässlich dieses Gedenktages finden seit 1997 Gedenkveranstaltungen statt. Seit 2011 führt die Stadt Elmshorn in Zusammenarbeit mit den weiterführenden Elmshorner Schulen, der Arbeitsgruppe „Stolpersteine für Elmshorn“ und der Initiative „Engagiert in Elmshorn e. V.“ jährlich diese Gedenkveranstaltung unter dem Titel „Gegen das Vergessen“ durch.
Aufgrund der pandemischen Umstände fand die Veranstaltung in den Jahren 2021 und 2022 in einem digitalen Format statt. Sieben Elmshorner Schulen haben Beiträge zum Motto „Wann fängt es an?“ vorbereitet.
Veranstalter*innen:
Stadt Elmshorn
https://www.elmshorn.de/
„Stolpersteine für Elmshorn“
„Engagiert in Elmshorn“
https://www.engagiert-in-elmshorn.de/

Donnerstag, 26. Januar 2023, 18.30 – 20.30 Uhr, Kaltenkirchen, Rathaus
“Gedenken – Erinnern – Fragen.“ Gedenkveranstaltung

Mitwirkende:
Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch
Staatssekretär Guido Wendt, Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur
Marc Czichy, Leiter der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch
Freya Kurek, Projektleiterin „Erinnerung ins Land tragen!“
Hauke Petersen, Stellvertreter des Landesbeauftragen für politische Bildung SH (Moderation)
An diesem Abend möchten wir gemeinsam der Opfer des Nationalsozialismus gedenken, und uns weiter die Frage stellen „Was bedeutet eigentlich erinnern heute?“. In diesen Zusammenhang fällt auch die Vorstellung der Abschlussbroschüre von „Erinnerung ins Land tragen!“. Das Aus- und Fortbildungsprojekt hat sich mit pädagogischer Arbeit an NS-Gedenkstätten auseinandergesetzt. Historische Themen wurden mit Fragen und Heraus­forderungen der Gegenwart verschränkt und Methoden der historisch-politischen Bildung mit selbstreflexiven Zugängen vermittelt. Es ging um die Vermittlung eines gedenkstätten­pädagogischen Rüstzeugs, das für die Bildungs- und Vermittlungsarbeit, gerade an kleineren NS-Gedenkstätten und Erinnerungs­orten in einer ländlich strukturierten Region, sensibilisiert und befähigt. Zentral war dabei die Frage, was eine gute und zeitgemäße Gedenkstätten­pädagogik ausmacht und welcher Kompetenzen es für eine solche bei pädagogischen Mitarbeitenden bedarf.
Wir freuen uns über die musikalische Begleitung des Abends durch die Chorgruppe des Jüdischen Kultur- und Fördervereins „Aschkenas“. Im Anschluss an das Rahmenprogramm möchten wir gerne zu Getränken und einem kleinen Buffet einladen.
Anmeldung erbeten unter: ) oder telefonisch (015787489245).
Veranstalter*innen:
KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen
https://www.kz-gedenkstaette-kaltenkirchen.de/
Stadt Kaltenkirchen
https://www.kaltenkirchen.de/de/

Freitag, 27. Januar 2023, 18:30 Uhr, Haffhuus, Bahnhofstraße 7a, Haffkrug
“Immer wieder ‚Nie wieder‘? Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gestern und heute“

Vortrag von Dr. Harald Schmid, Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten
Veranstalter: Arbeitskreis 27. Januar Eutin in Zusammenarbeit mit dem Dorfvorstand Haffkrug
Veranstaltungsplakat

Freitag, 27. Januar 2023, 19.00 Uhr, Kiel, Flandernbunker
“Kriegsvergewaltigung als Strategie und Alarmsignal gesellschaftlicher Verrohung“

Referent: Reinhard Pohl, freier Journalist, Kiel
Der Vortrag ist einem viel zu oft verdrängten Thema gewidmet, obwohl es so weitreichende Langzeitfolgen bei allen Betroffenen hinterlässt. Im Zweiten Weltkrieg vergewaltigten deutsche Soldaten Frauen in der Ukraine, in der Sowjetunion, russische Soldaten deutsche Frauen in ihrer Gegenoffensive 1945. Weltweit geschieht es bis heute in Asien, Afrika oder Südamerika … Was bedeutet das für Betroffene, was für den Zustand einer Gesellschaft?
Veranstalter*in:
Mahnmal Kilian
http://www.mahnmalkilian.de/

Freitag, 27. Januar 2023, 18:30 Uhr, Ladelund, Dokumentenhaus der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte
„Unerhörte Geschichte – frei aber verpönt“

Stilles Gedenken, Lesung und Buchvorstellung
Mit: Barbara Stellbrink-Kesy, Autorin, Berlin
Irmgard Stellbrink war die Schwester von Karl Friedrich Stellbrink, einem der vier Lübecker Geistlichen, die zu den nationalsozialistischen Verbrechen nicht schwiegen und dafür 1943 hingerichtet wurden. Doch im Gegensatz zu ihrem Bruder ist Irmgard Stellbrink kaum bekannt. Dabei sind die Lebensschicksale der Geschwister eng verbunden. Ihre Söhne lebten als Pflegekinder im Haus des Bruders.
Ein Päckchen Briefe, versteckt unter dem doppelten Boden eines Schrankes, eine Krankenakte in einem Archiv – diese Splitter eines Familiengeheimnisses wurden für die Autorin, Großnichte der Beiden, zum Ariadnefaden in einer Zeit, in der das Gift eugenischer Vorstellungen von höher – und minderwertigen Menschen in die Gesellschaft einsickerte und Wirkung tat. Die Autorin berichtet über die Spurensuche und liest Auszüge aus der entstandenen Doppelbiografie.
Veranstalter*in:
KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund
https://kz-gedenkstaette-ladelund.de/854-2/

Freitag, 27. Januar 2023, 16.00 Uhr, Gudendorf, Dörpshus
Lichter gegen Dunkelheit: Die Schicksale sowjetischer Kriegsgefangener beleuchten

Die Initiative „Blumen für Gudendorf“ lädt ein, sich am Internationalen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023 – 78 Jahre nach der Befreiung der Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz – an einer Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Viele Gedenkorte in Deutschland werden ab 17 Uhr beleuchtet. Das Projekt „Lichter gegen Dunkelheit“ soll die Pluralität von Gedenk-und Erinnerungsorten zum Ausdruck bringen und einleuchtend darauf hinweisen, welche Bedeutung sie als Orte und Träger einer demokratischen Gedenk- und Erinnerungskultur haben. Auch die Gedenkstätte für Kriegsgefangene aus der ehemaligen Sowjetunion in Gudendorf wird am 27. Januar ab 17 Uhr mit Kerzen illuminiert.
Bereits um 16.00 Uhr stellen wir den Film „Der Korbflechter“ aus Kirow vor; mit Erläuterungen von Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschule Meldorf, die bei der Realisierung des Films mitgewirkt haben. Auch der Filmemacher Moses Merkle wird anwesend sein.
Veranstalter*in:
Blumen für Gudendorf
https://www.blumen-für-gudendorf.de/

Freitag, den 27. Januar 2023 um 18.00 Uhr, Itzehoe, St. Laurentii-Kirche
Januar-Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus in Itzehoe

Auch im 77. Jahr seines Bestehens findet das traditionelle Januar-Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus am Mahnmal in Itzehoe statt. Dazu lädt erstmals federführend das Sophie-Scholl-Gymnasium ganz herzlich ein. Dies geschieht zugleich im Namen unserer Kooperationspartner, der ehemaligen Arbeitsgemeinschaft Mahnen (Dr. Karsten Hansen, Michael Legband, Rainer Lutz) sowie der Ev.-lutherischen Innenstadtgemeinde um Pastorin Dr. Wiebke Bähnk.
Das Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus findet am Sonntag, den 29. Januar 2022 um 14.00 Uhr am ersten Mahnmal für die NS-Opfer in Nord-Europa statt. Grußworte werden der Bürgermeister Itzehoes, Herr Hoppe, und Magdalena Diodati, Schulleiterin des SSG, halten. Die Gedenkrede hält die Dr. Karsten Hansen. Die traditionelle Kranzniederlegung folgt im Anschluss. Kulturell wird die Veranstaltung mit Beiträgen der Schülerinnen und Schüler des SSG umrahmt. 
Veranstalter*in:
Sophie-Scholl-Gymnasium Itzehoe
https://www.ssg-itzehoe.de/

Freitag, den 27. Januar 2023 um 18.00 Uhr, Quickborn, Henri-Goldstein-Haus
Lichter gegen Dunkelheit

Lesung
Vortrag der Biographien von 4 der ehemaligen jüdischen Kriegsgefangenen aus Frankreich und Belgien, die zwischen Dezember 1943 und ihrer Befreiung am 4. Mai 1945 in Quickborn zum Torfabbau im Himmelsmoor gezwungen wurden.
Veranstalter*in:
Henri-Goldstein-Haus
https://www.henri-goldstein-haus.de/

Freitag, 27. Januar 2023, 18.00 Uhr, Lübeck, Lübecker Dom
Zum Gedenken an die Opfer der NS-Zeit

In Kooperation mit der Gedenkstätte Ahrensbök findet im Lübecker Dom ein Ökumenischer Gottesdienst statt. In diesem Jahr bringen junge Polizeischüler und Schülerinnen ihre Gedanken zum Ausdruck, nachdem sie sich mit der Rolle der Polizei in der NS-Zeit befasst haben.
Auch in der Gedenkstätte Ahrensbök wird des Tages gedacht, an dem die sowjetische Armee das Vernichtungslager Auschwitz 1945 befreite: Ab 17.00 Uhr beteiligt sich das Haus an der bundesweiten Aktion „Lichter gegen die Dunkelheit“; das Gebäude an der Flachsröste 16 wird wie andere Gedenkstätten und Gedenkorte im Land hell erleuchtet.
Veranstalter*innen:
Lübecker Dom
https://www.domzuluebeck.de/
Gedenkstätte Ahrensbök
http://www.gedenkstaetteahrensboek.de/

Veranstaltungen auf Einladung für begrenzten Personenkreis:

Donnerstag, 26. Januar 2023, 19.00 Uhr, Kiel, Plenarsaal des Landeshauses
Zentrale Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus

Veranstalter*in:
Landtag Schleswig-Holstein
https://www.landtag.ltsh.de/

Freitag, 27. Januar 2023, 14.00 Uhr, Kiel, Audimax der Christian-Albrechts-Universität
Zeitzeugen-Gespräch: Ein Holocaust-Überlebender erzählt …

Mit Ivar Buterfas-Frankenthal
Veranstaltung für Schülerinnen und Schülern und Lehrkräfte, die Veranstaltung ist ausgebucht.
Veranstalter*in:
Landesbeauftragter für politische Bildung
https://www.politische-bildung.sh/

„Lichter gegen Dunkelheit“, 27. Januar 2023, teilnehmende Einrichtungen
Henri-Goldstein-Haus Quickborn
Flandernbunker Kiel
Blumen für Gudendorf
Gedenkstätte Ahrensbök

Veranstaltungsreihe:
Von der Machtübernahme zur bedingungslosen Kapitulation [nach oben]

Öffentliche Veranstaltungen:

Montag, 30. Januar 2023, 19.00 Uhr, Lübeck, Willy-Brandt-Haus
“Menetekel 30. Januar 1933“

Das Scheitern der Weimarer Republik und heutige Bedrohungen freiheitlicher Gesellschaften
Referent: Detlev Kraack, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte
90 Jahre nach der Ernennung von Adolf Hitler zum deutschen Reichskanzler ist der 30. Januar 1933 immer noch und immer wieder ein herausragendes historisches Datum. Es symbolisiert seit langem das Scheitern Weimars, die Selbstaufgabe der ersten deutschen Demokratie und den Anfang der nationalsozialistischen Herrschaft, die in Weltkrieg und Völkermord gipfelte. Wie blicken wir heute zurück auf Krise und Zusammenbruch der Weimarer Republik? Welche Bedeutung hat dieses politische Gedächtnis für die Wahrnehmung aktueller Krisen der Demokratie? Welchen Beitrag kann Demokratiegeschichte zu einer kritischen Erinnerungskultur leisten?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Detlev Kraack. Der Historiker ist außerplanmäßiger Professor an der Technischen Universität Berlin, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte und Sprecher des Arbeitskreises für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins.
Die anschließende Podiumsdiskussion mit Katja Markmann (Katharineum zu Lübeck) und dem Referenten moderiert Dr. Harald Schmid (Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten).
Veranstalter*innen:
Willy-Brandt-Haus, Lübeck
https://willy-brandt.de/
Initiativkreis 8. Mai in Schleswig-Holstein
https://www.achter-mai-sh.de/
Hier gelangen Sie zur Dokumentation der Veranstaltung

Donnerstag, 16. Februar 2023, 18 Uhr, Kiel, Plenarsaal des Landeshauses
“Die schleswig-holsteinische Landeskirche im Nationalsozialismus“.

Referent: Dr. Helge-Fabian Hertz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen
Der Referent hat die Biografien aller 729 Pastoren untersucht, die während des Nationalsozialismus in der Landeskirche tätig waren. Er zeigt, dass die große Mehrheit der Pastoren mit den nationalsozialistischen Machthabern sympathisiert, im Sinne der NS-Ideologie mit ihnen zusammengearbeitet und damit das Regime unterstützt haben.
Veranstalter*in:
Gegen Vergessen – Für Demokratie Schleswig-Holstein
https://www.gegen-vergessen.de/vor-ort/schleswig-holstein/

Mittwoch, 1. März 2023, 18 Uhr, Rendsburg, Volkshochschule Rendsburg
„Geraubt, entschädigt – wiedergutgemacht? Jüdisches Eigentum in Schleswig-Holstein im Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit“.

Referent: Dr. Sven Hamann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Der Referent informiert über die „Arisierung“ des Vermögens von Menschen jüdischen Glaubens im Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein.
Veranstalter*in:
Gegen Vergessen – Für Demokratie Schleswig-Holstein
https://www.gegen-vergessen.de/vor-ort/schleswig-holstein/

16. März bis 25. Mai
„NS-Menschheitsverbrechen und Dithmarschen“

Eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen und Ausstellungen
Die Vorträge finden jeweils um 19 Uhr im Historischen Lernort Neulandhalle (Franzosensand 2, 25718 Friedrichskoog) statt.
Veranstalter*innen: Historischer Lernort Neulandhalle, Volkshochschulen in Dithmarschen e.V. und weitere Kooperationspartner*innen
Veranstaltungsflyer
https://lernort-neulandhalle.de/veranstaltungen/

Freitag, 24. März 2023, 19.00 Uhr, Kiel, Maria-Magdalenen-Kirche Elmschenhagen
Rückblende 1: Elmschenhagen 1933 bis 1945 – Wie war es damals?

Referent*innen: Eckhard Colmorgen, AKENS; Inge Schmedemann, Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Elmschenhagen
Die Machtübertragung an Adolf Hitler am 30.Januar 1933 und die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes am 24. März 1933 jähren sich 2023 zum 90. Mal. In Elmschenhagen gibt es heute nur noch sehr wenige sichtbare Hinweise auf diese Zeit. Dabei wirken faschistisches Gedankengut und bauliche Strukturen bis in die heutige Zeit hinein. In unserer Vortrags- und Gesprächsveranstaltung wollen wir Blicke auf die gesellschaftliche Situation in Elmschenhagen und Kiel zur Zeit der Naziherrschaft werfen und die Auswirkungen erörtern. Veranstalter*in:
Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Elmschenhagen

Mittwoch, 29. März 2023, 18.30 Uhr, Schleswig, Prinzenpalais
Heinz Reinefarth – Umgang mit der NS-Vergangenheit in Schleswig-Holstein

Podiumsdiskussion im Rahmen der Ausstellung „Heinz Reinefarth: Vom NS-Kriegsverbrecher zum Landtagsabgeordneten“
Podiumsteilnehmer*innen Dr. Christian Meyer-Heidemann, Landesbeauftragter für politische Bildung; Dr. Harald Schmid, Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten; Prof. Dr. Astrid Schwabe, Europa-Universität Flensburg; Dr. Ole Fischer, Moderator
Der Umgang mit der NS-Vergangenheit hat in Schleswig-Holstein eine besondere Relevanz. Schon früh konnten die Nationalsozialisten hier auf eine breite gesellschaftliche Unterstützung bauen, und noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg galt Schleswig-Holstein als „braunes Naturschutzgebiet“ (DIE ZEIT, 1965), weil im Norden der neuen Bundesrepublik besonders viele ehemalige NS-Funktionäre ein häufig von strafrechtlicher Verfolgung und gesellschaftlicher Stigmatisierung weitgehend freies Leben führen konnten. Heinz Reinefarth ist dafür ein herausragendes Beispiel.  Im Fokus der Podiumsdiskussion stehen aktuelle Initiativen und Überlegungen zur Verbreitung der Kenntnisse über die regionale Geschichte des Nationalsozialismus und deren Relevanz für die heutige Gesellschaft. Welche Erkenntnisse lassen sich aus der Erforschung der NS-Geschichte Schleswig-Holsteins für die historische Bildungsarbeit in der Gegenwart ziehen? Welche Aufgaben kommen Gedenkstätten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zu? Mit welchen Herausforderungen müssen Projekte zur Prävention umgehen? Diese und weitere Fragen werden mit einschlägigen Expertinnen und Experten diskutiert.
Eintritt 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Mitglieder des Fördervereins haben freien Eintritt.
Veranstalter*in:
Landesarchiv Schleswig-Holstein

Dienstag bis Donnerstag, 25.-27. April 2023
Kunstprojekt „gegen den Strich“

Die Künstlergruppe 9. November lädt zum Mitlaufen ein vom 25. bis 27. April 2023 auf den ehemaligen Todesmarschstrecken Hamburg Rahlstedt bis Reinfeld.
Aber: Gegen den Strich von Reinfeld nach Rahlstedt
Weitere Informationen in der Pressemitteilung (PDF)

Veranstalter*in:
Gruppe 9. November

Dienstag, 2. Mai 2023, 18:00 Uhr, Lesesaal des Archivs der Hansestadt Lübeck
Keine Gerechtigkeit. Über die ungleiche Unterstützung des Lübecker KZ-Überlebenden Fritz Bringmanns und des Hamburger SS-Mannes Walter Filsinger nach 1945

Buchvorstellung mit der Historikerin Dr. Christl Wickert

Veranstalter: Kooperation der Gedenkstätte Lutherkirche mit dem Archiv der Hansestadt Lübeck

Veranstaltungsflyer (PDF)

Mittwoch, 3. Mai 2023, 9.30 Uhr, Hamburg
Erinnern für die Zukunft:
Alsterdorfer Vormittag, 9.30 bis 13.00 Uhr, Ev. Stiftung Alsterdorf, Kirche St. Nicolaus
Ochsenzoller Nachmittag, 14.00 bis 16.00 Uhr, Asklepios Klinik Nord, Ochsenzoll

Im Rahmen der nationalsozialistischen Euthanasie sind fast 6.000 Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung aus Hamburg in Tötungs- und Verwahranstalten gebracht worden. Über 4.700 von ihnen wurden nachweislich getötet. Der 8. Mai jeden Jahres ist uns ein Anlass, an diese Opfer zu erinnern und Fragen an unser heutiges Handeln zu stellen. Am Vormittag des 8. Mai werden wir mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf der Opfer der NS-Euthanasie gedenken. Im Mittelpunkt werden das Leid und die Erinnerung in den Familien stehen, die eine Angehörige oder einen Angehörigen durch die NS-Euthanasie verloren haben. Wir gedenken der Opfer am Lern- und Gedenkort unserer Stiftung mit einer Kranzniederlegung. Im Anschluss findet eine szenische Annäherung an Sophie Scholl statt. Vorgetragen von Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 13 der Bugenhagenschule Alsterdorf.

Den Nachmittag stellen wir unter die bis in die Gegenwart reichende Frage, wie aus Helfern in Kliniken Täter werden können. Als Referent zu diesem Thema begrüßen wir Prof. Dr. Karl H. Beine, Departement Humanmedizin der Universität Witten/Herdecke und ehemaliger Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am St. Marien-Hospital in Hamm, der seit vielen Jahren zu Tötungen in Krankenhäusern und Heimen forscht.

Zum Programm: http://www.akademie-nordkirche.de/f/cmsc/event/d39eaf1079.pdf

Veranstalter*innen:
Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll
Evangelische Akademie der Nordkirche
Evangelische Stiftung Alsterdorf
Stiftung Freundeskreis

Mittwoch, 3. Mai 2023, 12.00 Uhr, Bad Oldesloe, Innenstadt
Erinnern ist Arbeit an der Zukunft

Vor 90 Jahren – am 30. Januar 1933 – erfolgte die Machtübernahme der Nazis. Es folgten Jahre der Schreckensherrschaft und der gezielten Aufrüstung, die mit dem Überfall auf Polen in den Zweiten Weltkrieg führten. Hitler und seine Unterstützer haben dabei nicht nur den Tod von zig-Millionen Menschen bewusst in Kauf genommen, sondern auch gezielt Andersdenkende sowie Juden und Sinti und Roma gepeinigt, eingesperrt und in Gestapogefängnissen und Konzentrationslagern umgebracht. Selbst unmittelbar vor dem Kriegsende wurden die KZ-Insassen nicht frei gelassen, sondern gezwungen, an sog. Evakuierungsmärschen teilzunehmen, die für die allermeisten zu Todesmärschen wurden. Auch Bad Oldesloe war vor 78 Jahren – am 3. Mai 1945 – Zwischen[1]stopp eines Todesmarsches der KZ-Häftlinge aus Neuengamme. Die Stele am Bahnhof erinnert daran.

Wir, die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule des Kreises Stormarn, der Theodor-Mommsen-Schule, der Ida Ehre-Schule sowie der Theodor-Storm-Schule, wollen mit unserem heutigen Gang durch die Innenstadt zum Bahnhof – entlang den Orten der Erinnerung – der Opfer der Todesmärsche in besonderer Weise gedenken. Dort ist um 12.00 Uhr, in Anwesenheit von Herrn Jörg Lembke, dem Bürgermeister der Stadt Bad Oldesloe, der Abschluss unserer Aktion ERINNERN IST ARBEIT AN DER ZUKUNFT geplant.

Veranstalter*innen:
Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule des Kreises Stormarn, der Theodor-Mommsen-Schule, der Ida Ehre-Schule und der Theodor-Storm-Schule

Veranstaltungsflyer (PDF)

Mittwoch, 3. Mai 2023, 15.30 Uhr, Hamburg, KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Gedenken in Neuengamme. Feier mit Zeitzeuginnen zum 78. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Häftlinge

Zum Gedenktag an die Befreiung Deutschlands vom NS-Terror und der Befreiung der Konzentrationslager in Hamburg erwartet die KZ-Gedenkstätte Neuengamme mehrere Hundert inter­nationale Gäste. Darunter sind die ehemaligen KZ-Häftlinge Livia Fränkel aus Schweden, Natan Grossmann aus Deutschland, Margaret Mindu Hornick aus England, Edith Dita Kraus aus Israel, Elisabeth Masur-Kischinowski aus Schweden und Barbara Piotrowska aus Polen, die mit Familien-Angehörigen nach Hamburg kommen. Delega­tionen der Mitgliedsverbände der Amicale Internationale KZ Neuengamme und weitere Angehörige ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Polen, Spanien, Israel und der Ukraine werden ebenfalls teilnehmen.
Grußworte sprechen Professor Dr. Oliver von Wrochem, Vorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Reden halten die KZ-Überlebende Barbara Piotrowska aus Polen und Balbina Rebollar, Präsidentin der spanischen Amical de Neuengamme. Die Veranstaltung endet mit einer Kranzniederlegung am ehemaligen Arrestbunker.

Veranstalter*innen:
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Amicale Internationale KZ Neuengamme

Donnerstag, 4. Mai 2023, 19.00 Uhr, Kiel, Kulturstation Toweddern
Tag der Befreiung von Krieg und Faschismus 1945 in Elmschenhagen
. Die ersten Jahre im Leben der Menschen nach dem 8. Mai 1945

Referenten:
Matthäus Weiß, Landesvorsitzender Verband Deutscher Sinti und Roma e.V. Schleswig-Holstein
Dr. Stephan Linck, Historiker, Ev. Akademie der Nordkirche

Die Bedeutung des 8. Mai für die Menschen in Elmschenhagen, die von den Nazis verfolgt, gefoltert und ermordet wurden, soll besonders erwähnt werden. Wie die Familien der Opfer diesen Tag erlebt haben, welche Rolle der Tag der Befreiung für die ersten Jahre nach dem 8. Mai 1945 hatte, wird von Matthäus Weiß aus der Sicht der Sinti und Roma geschildert.
Dr. Stephan Linck wird die Situation vor Ort nach dem Mai 1945 skizzieren und sie historisch einordnen.
Welche Veränderungen gab es nach der Befreiung für die Menschen, die auf der Werft für die Rüstung und das Militär der Faschisten gearbeitet haben? Wie änderte sich Denken und Handeln der Menschen? Welche Probleme gab es auf der Suche von Gemeinsamkeiten aller Menschen, die in Kiel/Elmschenhagen lebten?

Das Gespräch wird moderiert von Inga von Gehren, Pastorin der Trinitatisgemeinde Kiel, Teilnehmerin am Runden Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel. Anschließend gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.

Veranstalter*in:
Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Elmschenhagen

Freitag, 5. Mai, 16:30 Uhr, Schleswig, KulturL, Stadtweg 51
„Sterne ohne Himmel. Kinder im Holocaust“.

Ausstellungseröffnung mit Musik und Impulsvortrag. Die Ausstellung ist bis zum 23. Juni zu sehen.

Veranstalter: Stadt Schleswig in Kooperation mit Partnerschaft für Demokratie
Handzettel, Pressemitteilung und Fotos zur Veranstaltung

Samstag, 6. Mai 2023, 14.00 Uhr, Gudendorf, Gedenkstätte Gudendorf
Gedenkveranstaltung Blumen für Gudendorf anlässlich des Landesgedenktages 8. Mai

Das Programm:
Szenen aus dem Stück „Und sie werden nie wieder frei sein . . .“ von Schülerinnen und Schülern der 8c der Gemeinschaftsschule Meldorf Grußworte Gedenkrede: Prof. Dr. Norman Paech, Hamburg
Lieder gegen den Krieg
Anschließend: Schmücken der Gräber mit Blumen und Verlesen von Namen. Bitte Blumen für die Gräberfelder mitbringen.
Im Anschluss an die Veranstaltung sind alle zu einer Gesprächsrunde im „Uns Dörpshus“ eingeladen.

Die Gedenkstätte Gudendorf mahnt an das Leid und den Tod, den Kriege im letzten Jahrhundert bis heute millionenfach über die Menschheit gebracht haben. Die Gräber der sowjetischen Kriegsgefangenen in Gudendorf erinnern auch an das Leid, das die Wehrmacht an den Kriegsgefangenen verübt hatte. Das ist unauslöschlicher Bestandteil der Geschichte unseres Landes. Wir gedenken der vielen Millionen Menschen, die im 2. Weltkrieg und den vielen Kriegen danach – bis in die aktuelle Gegenwart – ihr Leben verloren haben. Diese Toten mahnen uns, Kriege als Mittel der Politik abzulehnen. Niemandem darf gestattet werden, völkerrechtswidrige Kriege zu beginnen oder zu unterstützen! Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist ein schwerer Bruch des Völkerrechts und eine neue Qualität von Gewaltanwendung in einer sich seit langem drehenden Konfliktspirale. Nicht Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, nicht Hass auf andere Völker und kriegerische Durchhalteparolen helfen Frieden zu schaffen, sondern nur das ernsthafte Bemühen um Interessenausgleich und die Respektierung des Völkerrechts durch alle.

Veranstalter*in:
Initiative „Blumen für Gudendorf“, http://blumen-für-gudendorf.de/

Sonntag, 7. Mai 2023, 11:00 Uhr, Holstentor Lübeck
„Als das rote Lübeck braun wurde. Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus“

Circa zweistündiger kostenfreier Themengang. Vom Treffpunkt Holstentor geht es über die Depenau, Marles- und Dankwartsgrube bis zum Zeughaus am Dom. Die Teilnehmer*innen lernen Frauen und Männer der Arbeiterbewegung kennen, die sich dem Nationalsozialismus entgegensetzten: Welche Handlungsspielräume nutzten sie? Welche Konsequenzen ergaben sich aus ihrem Widerstand?
Treffpunkt: Stele „2. Mai 1945 Befreiung Lübecks vom Nationalsozialismus“ am Holstentor. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Veranstalter*in:
Willy-Brandt-Haus Lübeck
https://willy-brandt.de/ausstellungen/veranstaltungen/als-das-rote-luebeck-braun-wurde/

Sonntag, 7. Mai 2023, 14.00 Uhr, Kiel-Russee, Gedenkort „Arbeitserziehungslager Nordmark“
Befreiung des „Arbeitserziehungslagers Nordmark“

Vor 78 Jahren befreiten britische Soldaten die Gefangenen des „Arbeitserziehungslager Nordmark“. Über 5.000 Menschen waren im letzten Kriegsjahr in dem Lager inhaftiert, über 578 Gefangene, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter starben an den unmenschlichen Arbeits- und Haftbedingungen oder wurden von der Geheimen Staatspolizei Kiel gezielt ermordet.

Wie verhielt sich die deutsche Bevölkerung, insbesondere in Kiel-Russee, zu diesem Lager? Warum geriet die Existenz des AEL Nordmark in den Nachkriegsjahrzehnten in Vergessenheit? Auch die Landeshauptstadt Kiel tat sich mit einer konkreten Erinnerung an die NS-Geschichte sehr schwer. Die drei Gedenksteine, die auf die NS-Verbrechen am Russee hinweisen, gehen auf zivilgesellschaftlichen Engagement zurück, ebenso wie der vom AKENS initiierte Gedenkort „Arbeitserziehungslager Nordmark“.

Der AKENS gedenkt der ermordeten Häftlinge, blickt auf das 20-jährige Bestehen des Gedenkortes zurück und entwickelt in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren Ideen für die Zukunft der Erinnerungskultur zur Geschichte des Nationalsozialismus in Kiel.
Grußwort:
Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer
Referent*innen:
Frank Omland und Eckhard Colmorgen (AKENS e.V.)
Dr. Sabine Moller (Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert)
Veranstalter: AKENS e.V.
https://akens.org/ael-nordmark.html
https://www.kiellokal.de/gedenkort-seit-20-jahren/

Sonntag, 7. Mai, 15:00 Uhr, Eisenkunstguss-Museum Büdelsdorf, Ahlmannallee 5
„Seelische Wunden des Holocaust in uns“

Vortrag und Gespräch mit Peter Pogany-Wnendt

Veranstalter: Jüdisches Museum, Rendsburg
Veranstaltungsinformation/Pressemitteilung

Sonntag, 7. Mai 2023, 17.00 Uhr, Ahrensbök, Gedenkstätte Ahrensbök
78 Jahre nach der Befreiung

Referent: Prof. Jörg Wollenberg, Historiker und Gründungsmitglied der Gedenkstätte Ahrensbök

War es „trotz allem eine große Stunde, die Rückkehr zur Menschlichkeit“, die Thomas Mann zwei Tage nach der Befreiung Deutschlands vom NS-System am 10 Mai 1945 im britischen Radio verkündete? Oder war es der Beginn einer bis heute fortwährenden Schwierigkeit, die NS-Zeit in einer Gemeinde wie Ahrensbök, die für tausend andere in Deutschland steht, aufzuarbeiten?
„78 Jahre nach der Befreiung“ ist das Thema eines Vortrags, zu dem die Gedenkstätte Ahrensbök am Sonntag, den 7. Mai, um 15.00 Uhr einlädt. Der Historiker Prof. Jörg Wollenberg wird in seinem Vortrag daran erinnern, dass es „noch immer Anhänger des Systems gibt, die den Holocaust leugnen, die AFD wählen und mit ihrer völkischen Gesinnung einen ‚Schlussstrich‘ fordern“. Er fordert eine „kritische Aufarbeitung des nach wie vor schwierigen Umgangs der Deutschen mit dem Nationalsozialismus“. In diesem Zusammenhang stellt er die Frage, ob der „aktuelle Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine nicht Erinnerungen wachruft an lange verdrängte Ereignisse der von Deutschland zweimal im 20. Jahrhundert entfesselten Kriege“.
Wollenberg, Gründungsmitglied der Gedenkstätte Ahrensbök, schließt sich der Forderung an, den 8. Mai als Tag der Befreiung vom nationalsozialistischen Terror zum nationalen, bundesweiten Gedenktag zu erklären. In Schleswig-Holstein ist der Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 seit 2021 ein offizieller Gedenktag ebenso wie in fünf anderen Bundesländern.
Veranstalter*in:
Gedenkstätte Ahrensbök

Montag, 8. Mai 2023, 11.00 Uhr, Kiel, Flandernbunker
Erinnerung und Verantwortung: DER 8. MAI als bundesweiter Feiertag?

Der vieldeutige 8. Mai 1945 steht vor allem für den Sieg über die nationalsozialistische Diktatur, das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und der die Verbrechen Deutschlands. Er steht auch für den Beginn des Weges zur zweiten deutschen Demokratie und des Strebens nach Frieden und Gerechtigkeit. Er steht heute zugleich für die Erinnerung an jene Vergangenheit und für die Verantwortung, die der Gesellschaft daraus erwächst. Dieser herausragende Wendepunkt der deutschen Geschichte hat symbolische Kraft als Mahnung und Hoffnung, die Werte der Demokratie zu begreifen und zu erhalten. Der 8. Mai sollte daher ein besonderer Tag der historischen und aktuellen Reflexion sein.
Seit 2020 ist der 8. Mai in Schleswig-Holstein offizieller Gedenktag. Wie brüchig der Frieden ist, wie schnell eine Gesellschaft zurückfallen kann in Totalitarismus und Barbarei lassen globale Entwicklungen und insbesondere der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine schmerzlich erkennen. Die als „Zeitenwende“ klassifizierte globale Herausforderung fordert von uns allen Kraft, Mut und Bereitschaft, die Veränderungen zu reflektieren und Verantwortung zu übernehmen. Dafür braucht es Anlässe und Orte. Es ist deshalb noch wichtiger, diese historische Zäsur des 8. Mai zum deutschlandweiten Feiertag zu machen. Dafür setzt sich der Initiativkreis Gedenktag 8. Mai in Schleswig-Holstein ein.
Am 8. Mai 2023 soll daher an einen historischen Ort dieses Wendedatums in Schleswig-Holstein eingeladen werden: den Kieler Flandernbunker. Dieser Hochbunker diente im Zweiten Weltkrieg dem Marineoberkommando Ost als Befehls- und Funkzentrale. Am 7. Mai 1945 übergab der deutsche Generaladmiral Oskar Kummetz dort das Kommando an den britischen Vice-Admiral Harold Tom Baillie-Grohman.
Gemeinsam mit dem Verein Mahnmal Kilian lädt der Initiativkreis Gedenktag 8. Mai in Schleswig-Holstein am Montag, den 8. Mai um 11 Uhr ein zu einer Diskussionsrunde zur bisherigen und künftigen Rolle des 8. Mai in Deutschland. Hierzu sollen neben Akteuren der Erinnerungskultur Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschaft aus Kreisen der Verbände ehemals Verfolgter, der Politik, der Bundeswehr und der Bildung eingeladen werden.
Veranstalter*innen:
Initiativkreis 8. Mai in Schleswig-Holstein
https://www.achter-mai-sh.de/
Mahnmal Kilian
http://www.mahnmalkilian.de/
Aufzeichung der Veranstaltung:
Offener Kanal Kiel

Montag, 8. Mai 2023, 11.00 Uhr, digitale Veranstaltung
GESCHICHTE(N) LIVE: Zeitzeugen-Talk im Livestream mit dem Holocaust-Überlebenden Manfred Goldberg

Manfred Goldberg hat das Grauen des NS-Regimes überlebt – und er ist einer der Letzten, die noch davon berichten können: Manfred Goldberg, 1930 in Kassel geboren, wurde 1941 zusammen mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder ins Ghetto von Riga deportiert. Von dort aus führte sein Leidensweg über Arbeitslager bis zum KZ Stutthof, wo er Ende April 1945 auf den grausamen Todesmarsch Richtung Neustadt in Holstein geschickt und dort am 3. Mai 1945 von britischen Truppen befreit wurde. Heute lebt Manfred Goldberg mit seiner Familie in London. Er hat vier Kinder und zahlreiche Enkel. „Bildung ist eine der wesentlichen Antworten auf Antisemitismus und Hass im Allgemeinen. Und deshalb spreche ich auch über meine Erinnerungen, die ganz klar in einem Teil meines Gedächtnisses abgespeichert sind, das immun gegen das Altern ist.“

Zum Format:
Im ersten Teil wird Manfred Goldberg, der aus London zugeschaltet wird, von der in Neustadt aufgewachsenen Journalistin Christina Mänz interviewt. Sie ist bei einer Stutthof-Recherche auf Manfred Goldberg, sein Schicksal und seine Verbindung zu Schleswig-Holstein gestoßen. Im zweiten Teil haben alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Chat Fragen an Manfred Goldberg zu stellen.
– Die Veranstaltung wird über den YouTube-Kanal www.youtube.com/@derreportertv übertragen
– Sie ist offen für alle höheren Klassenstufen und alle Interessierten
– Die Veranstaltung findet auf Englisch statt
– Dauer: Rund eine Stunde
– Bei Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an Mano Salokat

Wichtiger Hinweis: Zur Vorbereitung finden Sie hier Material zu Manfred Goldberg, das vom Holocaust Educational Trust in London zur Verfügung gestellt wurde. Wir empfehlen ebenfalls den vom KJN unterstützten Podcast „Besser spät als nie“ (Folge 1) mit Auszügen eines Interviews mit Manfred Goldberg. Hier der Link zur Folge: https://besserspaetalsnie.podigee.io/1-neue-episode

Es handelt sich hierbei vorrangig um eine landesweite Schulveranstaltung, bei der Sie die Möglichkeit haben, live dabei sein zu dürfen. Daher werden auch außschließlich Fragen und Kommentare von Schülerinnen und Schülern zugelassen!

Veranstalter*in:

Mano Salokat, Kreisfachberater für Kulturelle Bildung an Schulen in Ostholstein, Schule am Rosengarten, Neustadt in Holstein

Montag, 8. Mai 2023, 19.00 Uhr, Pinneberg, Sitzungssaal des Rathauses
8. Mai 1945 – „eine schöne und schmerzliche Erinnerung, gar nicht so einfach“

Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Beiträgen von Ulrich Hentschel, Dieter Borchardt, Claus Reichelt, Youpi! Pinneberg und Guido Nowak. Moderation: Sandra Hollm
Veranstalter: Initiative Öffentliche Veranstaltung zum „Tag der Befreiung“ – 8. Mai
in Pinneberg
Veranstaltungplakat (PDF)
Einladung (PDF)

Montag, 8. Mai 2023, 19:30 Uhr, Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk, Lübeck
1945 – wie alles anfing

Vortrag des Historikers Dr. Wolfgang Muth

Der Zweite Weltkrieg endete in Lübeck am 2. Mai 1945 mit dem Einmarsch englischer und kanadischer Truppen in die Stadt. Die Metallindustrie, die wie auch die meisten anderen Firmen während des Krieges für die Rüstung gearbeitet hatte, stellte schon einige Tage später der britischen Besatzungsmacht ein Programm für die zivile Produktion vor. Wenig später trafen sich auch ehemalige Mitglieder der freien Gewerkschaften, um über die Neugründung der Organisation zu diskutieren. Es dauerte bis zum 16. April 1946, bis die IG Metall gegründet werden konnte. Der Vortag beschreibt diese spannende Zeit, in der die Arbeiter unter schwierigsten Bedingungen die Wirtschaft der Stadt langsam wieder zum Laufen brachten.

Eintritt: 7/2/5 EUR
Veranstalter: Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk

Montag, 8. Mai 2023, 20.00 Uhr, Husum, Südflügelsaal im Schloss vor Husum
„WIM – Der letzte Zeuge des Konzentrationslagers Husum-Schwesing“

Wim Aloserij ist 16 Jahre alt, als das nationalsozialistische Deutschland die Niederlande – sein Heimatland – überfällt. Aufgrund des Krieges fehlen den Deutschen Arbeitskräfte, Wim wird zur Zwangsarbeit nach Braunschweig abkommandiert. Doch es gelingt ihm zu fliehen.
Die Flucht bleibt nicht ohne Folgen: Wim wird nach einigen Monaten in den Niederlanden verhaftet und über die Konzentrationslager Amersfoort und Neuengamme ins KZ Husum-Schwesing gebracht. Unter katastrophalen Bedingungen müssen die Häftlinge in Husum-Schwesing auf den Baustellen des sogenannten Friesenwalls Schwerstarbeit verrichten. Die Lagerleitung nimmt dabei keine Rücksicht auf den Gesundheitszustand der Inhaftierten, sodass in kurzer Zeit über 300 Menschen sterben.
Immer wieder steht auch Wim vor lebensbedrohlichen Herausforderungen, immer wieder muss er Wege finden, diese Zeit zu überstehen. Und er schafft es tatsächlich: Als Überlebender und Zeitzeuge von drei Konzentrationslagern sowie der Cap-Arcona-Katastrophe berichtet Wim später oft von seinen Erlebnissen.
Im November 2017 besucht Wim Aloserij die KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing und gibt ein beeindruckendes Interview. Wenige Monate später verstirbt er im Alter von 94 Jahren.
Schnitt und Animationen: Anne Lemo
Audio und Postproduktion: TAUCHER Sound Scenography
Sprecher und Sprecherin: Friedhelm Ptok, Nadja Schulz-Berlinghoff
Musik: Gerriet K. Sharma
Kamera: Thomas Lorenzen
Interview: Janine Doerry
Veranstalter*in:
https://kz-gedenkstaette-husum-schwesing.de/

Dienstag, 9. Mai 2023, 10.00 – 20.00 Uhr, Kiel, Niederdeutsche Bühne Kiel
Themenabend anlässlich des 90. Jahrestages der Kieler Bücherverbrennung
Wie erinnern? Was erforschen? – Neue Perspektiven auf die Kieler Bücherverbrennung

Vor genau 90 Jahren, am 10. Mai des Jahres 1933, brannten in Kiel die Bücher. Zu nächtlicher Stunde setzte sich ein Fackelzug in Bewegung, um von der Aula der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) zum zentralen Wilhelmplatz zu marschieren. Dort fand der Höhepunkt der sogenannten Aktion „wider den undeutschen Geist“ statt: Wie in zahlreichen anderen Universitätsstädten fiel die von der Deutschen Studentenschaft in ihren schwarzen Listen aufgeführte „verbrennungswürdige“ Literatur auch in Kiel den Flammen der Scheiterhaufen zum Opfer. Nur kurz zuvor hatte der Kieler Philosophieprofessor Ferdinand Weinhandl auf einer Versammlung in der vollbesetzten Aula seine Gefolgschaft mit martialischen Worten auf die Bücherverbrennung eingestimmt: „In einer Stunde wird die deutsche Studentenschaft ein Stück des Ungeistes der letzten vierzehn Jahre den Flammen übergeben.“

Anlässlich des 90. Jahrestages der Kieler Bücherverbrennung laden das Projektteam des Kieler Gelehrtenverzeichnisses gemeinsam mit dem Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert zu einem fachwissenschaftlichen Themenabend in die Räumlichkeiten der Niederdeutschen Bühne direkt am geschichtsträchtigen Wilhelmplatz ein. Die Ereignisse im Mai 1933 sollen den Ausgangspunkt bieten, um einen Blick auf die aktuelle Forschung zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit zu werfen. Dabei schauen wir diesmal auch über den Kieler Tellerrand hinaus und gehen der Frage nach, wie mit Gegenständen aus der NS-Zeit umgegangen, was erforscht, wie erinnert werden soll.

Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei. Es besteht die Möglichkeit, kostenlos auf dem Wilhelmplatz zu parken.

Veranstalter*innen:
Abteilung für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt Schleswig-Holstein der CAU
Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert
in Zusammenarbeit mit der Niederdeutschen Bühne Kiel e.V.

9. Mai bis 12. Juni, Lübeck, Katharinenkirche
„Der lange Weg“. Geschichte und Gegenwart der Sinti und Roma in Lübeck und in Schleswig-Holstein.
Buchpremiere, Ausstellung und Vortragsreihe

Weitere Informationen zu Einzelveranstaltungen im Flyer (PDF)

Veranstalter*in:
Initiative Stolpersteine für Lübeck
https://www.stolpersteine-luebeck.de/

Freitag, 13. Mai, 17:00 Uhr, Kapelle des Friedhofs Bad Bramstedt, Glückstädter Straße
Eröffnung des Rundganges „Opfer des Zweiten Weltkriegs und der NS-Zeit

Mit den Historikern Helge Buttkereit und Uwe Fentsahm

Veranstalter: Ev.-Luth. Kirchengemeinde Bad Bramstedt

Einladung

Hinweis:
Soweit keine Angaben enthalten sind ist die Veranstaltung eintrittsfrei.

Veranstaltungen mit geschlossenem Teilnehmer*innenkreis:

Mittwoch, 5. April 2023 Kiel, IGS Friedrichsort
„Janusz Korczak und die Kinderrechte“

„Das Kind wird nicht erst zum Menschen, es ist schon ein Mensch.“ (Zitat Janusz Korczak)
Workshop mit Schüler*innen
Leiterin: Nina Becker, Der Kinderschutzbund SH
Janusz Korczak (1878 o. 1879 – 1942) gilt als Vater der Kinderrechte. In seiner Tätigkeit als Kinderarzt und später als Leiter eines jüdischen Waisenhauses sowie Autor zahlreicher Kinderbücher und pädagogischer Sachbücher machte er bereits sehr früh auf Rechte von Kindern aufmerksam. Im Zentrum seines Wirkens stand insbesondere der Blick auf das Kind als eigenständiger Mensch, mit eigenen Interessen und Bedürfnissen. Sehr früh machte Janusz Korczak deutlich, dass Kinder beteiligt werden sollten an den Dingen, die sie betreffen. So waren bspw. bereits in der pädagogischen Arbeit in seinen Waisenhäusern Beteiligungsstrukturen angelegt. Janusz Korczak, selbst jüdischer Abstammung, behielt seine Arbeit für Kinder im Warschauer Ghetto auch während des 2. Weltkrieges und bis zu seinem Tod im Konzentrationslager bei. Ein besonderes Beteiligungsformat zur Beteiligung polnischer Kinder und Jugendlicher kreierte Janusz Korczak 1926 gemeinsam mit der bekannten jüdischen Tageszeitung Nasz Przegląd (Unsere Rundschau): Die Maly Przegląd (Kleine Rundschau) erschien ab 1926 wöchentlich 13 Jahre lang jeden Freitag als Zeitungsbeilage und war die erste Kinder- und Jugendzeitschrift für und vor allem mit Kindern und Jugendlichen. Kinder konnten dort eigene Themen einbringen, Leserbriefe verfassen oder als „ständige Mitarbeiter“ tätig werden. Gemeinsam mit Schüler*innen einer 9. Klasse einer Kieler Schule werden wir uns einen Schultag lang mit den UN-Kinderrechten und Janusz Korczak als Person beschäftigen und seinem Blick auf die Welt der Kinder nachspüren. Dafür werden wir uns vor allem der „Kleinen Rundschau“ widmen. Gemeinsam mit den Schüler*innen werden wir uns der Aufgabe stellen eine Jubiläumsausgabe der „Kleinen Rundschau“ zu erstellen. Die Aufgabe lautet: Stell dir vor, von der „Kleine Rundschau“ erscheint heute eine Jubiläumsausgabe! Wie würde diese aussehen? Welche Gedanken von Janusz Korczak über Kinderrechte und über die Lebenswirklichkeit von Kindern sind noch heute aktuell? Welche gesellschaftlichen Themen würden heute in der Jubiläumsausgabe stehen? Hinweis: Die Veranstaltung ist als Workshop konzipiert und findet im geschlossenen Rahmen statt. Ggf. werden Arbeitsergebnisse sowie Arbeitsprozesse im Anschluss in einer Dokumentation veröffentlicht.
Veranstalter*in:
Der Kinderschutzbund, Landesverband Schleswig-Holstein
https://www.kinderschutzbund-sh.de/

Weitere Veranstaltungen im Anschluss an die Veranstaltungsreihe [nach oben]

Öffentliche Veranstaltungen:

Dienstag, 16. Mai 2023, 15 Uhr, Glückstadt, Dethlefsen-Gymnasium
„Der Todesmarsch von Mittelbau Dora nach Steinburg“.

Vorstellung der Projektarbeit über den Todesmarsch im April 1945 von Mittelbau-Dora nach Brunsbüttel über St. Michaelisdonn nach Glückstadt.
Im Rahmen eines Schulprojekts mit dem Gymnasiallehrer Jens Binckebanck, Glückstadt, wird informiert, dass vom 4. April bis zum 11. April 1945 über 1 600 Menschen auf einen „Todesmarsch“ in Viehwaggons von Außenlager des KZ Mittelbau-Dora über Glücksstadt und Brunsbüttel nach Bergen-Belsen gezwungen worden sind, den viele nicht überlebt haben. Bisher erinnert in Glückstadt und Brunsbüttel nichts an die fürchterlichen Verbrechen.
Veranstalter*in:
Gegen Vergessen – Für Demokratie Schleswig-Holstein
https://www.gegen-vergessen.de/vor-ort/schleswig-holstein/